Montag, 7. Juni 2010

Cisnadioara/Michelsberg

In Michelsberg mussten der Sage nach heiratswillige Männer vor der Hochzeit einen mächtigen Felsstein auf die Kirchenburg hinauf rollen. Dies war keine ganz einfache Aufgabe, denn die Anlage befindet sich auf einem steilen Hügel über dem Dorf. Die so auf die Burg gekommenen Steine sollten im Belagerungsfall auf die Angreifer hinab gerollt werden. Dieser Brauch wird in Teilen bis heute fortgeführt. Immer wieder berichten junge Ehemänner, dass sie während der Hochzeitsfeier mächtige Felssteine auf die Burg schleppen mussten, um ihre – ebenfalls alten Traditionen folgend – während der Feierlichkeiten entführten Bräute freikaufen zu können.


In der Burg oberhalb des Dorfes findet man eine der ältesten Kirchen des Landes, die zwischen 1200 und 1250 entstanden ist und ein Zeugnis der Baukunst der Zisterziensermönche ist. Vom Kirchenschiff aus führen zwei Treppenstollen innerhalb der mächtigen Außenmauern in die Stümpfe der niemals vollendeten Türme.

Michelsberg war eines der wenigen Dörfer Siebenbürgens, das bis nach 1989 fast ausschließlich von Sachsen bewohnt war.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen