Montag, 29. März 2010

Axente Sever/Frauendorf

Die Kirchenburg von Frauendorf war über Jahrhunderte nicht nur das religiöse Zentrum des Ortes, sondern auch sicherer Lagerplatz für wertvolle Waren. In zahlreichen Speichergebäuden, die an die Innenseite der Burgmauer gebaut wurden, waren jeder Familie Räume für Getreide, Fleisch und andere Lebensmittel zugewiesen. So wurde nach der Ernte das Korn nicht auf den Höfen gelagert, sondern direkt in die Burg gebracht, um es vor möglichen Angreifern zu schützen. Eine besondere Prozedur war die Einlagerung des Specks im sogenannten Speckturm. Dieser war den Familien nur an Sonntagen nach den Gottesdiensten geöffnet. Um sicherzugehen, dass sich niemand an einer fremden Speckseite bediente, ritzen die Familien spezielle Zeichen an den frischen Schnittkanten ein.
Die Lagerräume wurden in den letzten Jahren in Gästezimmer umgewandelt, so dass Besucher heute innerhalb der mächtigen Burgmauern wohnen können. Außerdem wurde ein Museum eingerichtet, dass über die Geschichte des Dorfes und der Kirchenburg berichtet.

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