Montag, 22. März 2010

Ighisu Nou/Eibesdorf

Der Burghüter war über Jahrhunderte einer der wichtigsten Männer in den sächsischen Dörfern. In Eibesdorf standen ihm und seiner Familie eine Wohnung im Torturm der Kirchenburg zur Verfügung. Zu seinen Aufgaben zählte unter anderem das dreimal tägliche Läuten, zusätzlich vor und nach Gottesdiensten sowie bei Todesfällen. Auch wenn ein Feuer im Dorf ausbrach, alamierte der Burghüter mit der Alarmglocke die Bewohner. Außerdem hatte er für Ordnung und Sauberkeit im Burghof zu achten. Für seine Dienste wurde er von den Gemeindemitgliedern mit Naturalien und Geld entlohnt.
Der Posten des Eibesdorfer Burghüters blieb bis vor wenigen Jahren besetzt, auch wenn es nach 1945 nur noch eine nebenberufliche Tätigkeit war und die letzten Burghüter tagsüber in Mediasch in Fabriken arbeiteten. In den letzten Jahren werden seine Aufgaben von den Bewirtschaftern des ehemaligen Pfarrhauses wahrgenommen, das inzwischen zu einem gemütlichen Gästehaus umfunktioniert wurde und in den Sommermonaten Gästen offen steht.

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