Montag, 28. September 2009

Die Leitstelle stellt sich vor


LEITSTELLE KIRCHENBURGEN

Die Leitstelle Kirchenburgen wurde im Mai 2007 als Projektbüro beim Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien eingerichtet und in der Startphase durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und durch die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH gefördert.
Mit dem Aufbau der Leitstelle Kirchenburgen unternahm die Evangelische Kirche als Projektträger einen wichtigen Schritt zum Erhalt dieses in Europa einzigartigen kulturhistorischen und architektonischen Erbes.
Zahlreiche Kirchenburgen befinden sich in einem schlechten, einige sogar in einem kritischen baulichen Zustand. Die häufig nur noch kleinen Gemeinden der Siebenbürger Sachsen sind trotz Unterstützung durch die Heimatortsgemeinden (HOGs) in Deutschland immer weniger in der Lage, ihre Kirchenburgen denkmalgerecht zu erhalten. Bedauerlicherweise gibt es Kirchenburgen, die durch keine Gemeinde mehr genutzt werden, was den Verfall der Gebäude beschleunigt. Um den drohenden Verlust historischer Bausubstanz abwenden zu können, fehlt es nicht nur an finanzieller Unterstützung, sondern auch an einem geeigneten Konzept, um zunächst einen weiteren Verfall der bedrohten Kirchenburgen zu stoppen.

Welche Arbeitsschwerpunkte hat die Leitstelle?

Die Leitstelle Kirchenburgen hat 3 Arbeitsschwerpunkte:
  • die Vernetzung der verschiedenen Initiativen und Projekte rund um das Thema „Kirchenburgen“,
  • das „Dächerprogramm“ zu planen und umzusetzen sowie
  • Fördermittel für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen einzuwerben.

Im Vordergrund der Arbeit stehen die Maßnahmen zur Sicherung gegen einen weiteren Verfall. Fragen zur Nach- bzw. Umnutzung und zu langfristigen Entwicklungsperspektive sind zunächst nicht direkte Bestandteiledes Sicherungsprogramms, denn mit der Durchführung zügiger und denkmalgerechter Reparaturmaßnahmen werden erst die Voraussetzungen geschaffen, um überhaupt mittel- bis langfristige Nutzungsplanungen zu ermöglichen.

WELCHE AUFGABEN ÜBERNIMMT DIE LEITSTELLE?

Zur Vernetzung und Beratung der unterschiedlichen Projekte und Initiativen unternimmt die Leitstelle Kirchenburgen zur Zeit folgende konkrete Schritte und Maßnahmen:
  • Aufbau einer Datenbank bezüglich dem baulichen Zustand und der Nutzung aller Kirchenburgen,
  • Durchführung von Workshops zur Information und Beteiligung von Fachleuten und am Thema interessierten Bürgern,
  • Erarbeitung von Leitfäden, technischen und informativen Materialien, um aus fachlicher und denkmalgerechter Sicht ein einheitliches Vorgehen der verschiedenenAkteure zu erreichen,
  • Aufbau eines Fachfreundeskreises aus dem In- und Ausland für die Einbringung von denkmalpflegerischem Wissen.

Bezüglich der baulichen Sicherung nimmt die Leitstelle Kirchenburgen folgende konkrete Aufgaben wahr:

  • Planung und Umsetzung eines Programms zur Instandsetzung von Dächern und Dachentwässerungen in fünf Kirchenbezirken. Im Falle von vorhandenen Schäden an der Gebäudefassade werden auch hier gezielt Maßnahmen für Schadensbehebungen eingeplant.

  • Hilfestellung und Beratung bei eingehenden Anfragen aus den Kirchenbezirken, Gemeinden und HOGs bei der Planung und Umsetzung von Baumaßnahmen an Kirchenburgen

Die Leitstelle Kirchenburgen bemüht sich um die Einwerbung externer Finanzmittel für die unterschiedlichen Aktivitäten, im Vordergrund der Finanzierung steht dabei das bauliche Sicherungsprogramm. Außerdem werden EU-Fördermittel zur baulichen Sicherung
bzw. zur Aufwertung der touristischen Infrastruktur beantragt.

BISHERIGE ERGEBNISSE
  • Einreichung eines Antrags auf EU-Förderung im Dezember 2008 für 18 Kirchenburgen in Siebenbürgen mit dem Ziel, diese Bauwerke als wichtigen Bestandteil der gesamten Kirchenburgenlandschaft langfristig zu erhalten. Dabei sollen die Kirchenburgen baulich aufgewertet werden und die Einzelziele zu einer für den Fremdenverkehr der Region “Centru” repräsentativen Gesamtheit vernetzt werden.
  • Die Durchführung eines Dachsicherungsprogramms im Kirchenbezirk Hermannstadt. Die Dächer an den meisten Kirchenburgen im Bezirk sind mittlerweile dicht und die Dachentwässerungen sind wieder funktionstüchtig. Direkt durch die Leitstelle wurden dabei die Maßnahmen an den Kirchenburgen in Agnetheln, Gürteln, Kerz, Kirchberg, Neudorf, Rothberg, Tarteln, Thalheim und Zied geplant und durchgeführt
  • Um den praktischen Ablauf des Sicherungsprogramms zu vereinfachen, wurde ein standardisiertes Planungsverfahren – eine sogenannte Kurzplanung – entwickelt. Sie vereinfachte die Schadensaufnahme vor Ort, die Abstimmung mit den zuständigen Behörden (Denkmalamt) und mit den ausführenden Firmen.
  • Zurzeit wird in der Leitstelle die o.g. Datenbank weiterentwickelt.
  • Es wurden zwei Workshops durchgeführt, um mit den beteiligten Mitarbeiter aus den Kirchenverwaltungen, den Pfarrern sowie Vertretern von anderen Projekten, die sich mit Kirchenburgen beschäftigen, weitere Strategien und konkrete Planungsschritte abzustimmen.
  • Durch regelmäßige Veröffentlichungen in einschlägigen Zeitungen, sowie durch verschiedene Vorträge und dem eigenen Internetauftritt wurden die Leitstelle und ihre Aufgaben präsentiert.

LEITSTELLE KIRCHENBURGEN

Projektbüro beim
Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A.B.

Str. Gen. Magheru 4
RO- 550185 Hermannstadt/ Sibiu
Tel./Fax: 0040 -(0)269 -221.010
E-Mail: office@projekt-kirchenburgen.ro
Internet: www.projekt-kirchenburgen.ro

SPENDENKONTO

Für Spender, die aus dem Ausland spenden:
Konto des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen und Evangelischen Banater Schwaben
Empfänger: Hilfskomitee Sb. Sachsen
Konto-Nr. 7350325
BLZ 70020270
Hypovereinsbank München

Für Spenden, die aus dem Inland getätigt werden, wenden Sie sich bitte für weitere Informationen an die Leitstelle Kirchenburgen.


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